Eine Zusammenfassung der Abläufe einer Planung zur Stadtbahnquerung am Verteilerkreis
Die Nord-Süd-Stadtbahn soll nach Fertigstellung des derzeit in Bau befindlichen 3. Streckenabschnitts künftig über den Militärring hinweg bis nach Meschenich weitergeführt werden. Neben alternativen Trassenvarianten Höhe Rondorfs werden diverse Querungen des Grüngürtels diskutiert (Anlage 1). Der Bürgerverein hatte hierzu bereits im Sommer 2019 mit anderen Vereinen der Interessensgemeinschaft Kölner Süden (IGKS) der damaligen Verkehrsdezernentin Frau Blome einen Vorschlag zur unterirdischen Querung der künftigen Stadtbahnlinie am Verteilerkreis vorgestellt
Im Dezember 2021 wurde zudem im Rahmen einer vorgezogenen Bürgerbeteiligung folgende Stellungnahme gegenüber der Verwaltung abgegeben: “Die Mehrzahl aller Bürgervereine im Kölner Süden (IGKS) bevorzugt die Nord-Alternative 1.2. Hierbei wäre es wünschenswert, wenn weitere Ertüchtigungsmaßnahmen gemäß den Ausarbeitungen von 2019 Berücksichtigung fänden (Fahrradweg zwischen Hochkirchen und Bonner Str., direkte Anbindung der Straße Im Wasserwerkswäldchen an den Kreisverkehr sowie Nutzung des vorhandenes Tunnelbauwerks unter der A555 für einen Abzweig zum Militärring Richtung Rheinufer etc.) Die Variante 1.2 überzeugt durch kurze Fahrzeiten, eine gute Erschließungswirkung, Vermeidung von Konflikten mit dem MIV (KFZ- und LKW-Verkehr), eine sehr geringe Außenwirkung mit mäßigem Eingriff ins Grün sowie durch eine geringe (zusätzliche) Trennwirkung des Grüngürtels. Zudem folgt diese Variante den örtlichen Gegebenheiten eines stark versetzen Höhenniveaus zwischen Bonner Str. und Wasserwerkswäldchen, weswegen nur ein Rampenbauwerk benötigt wird. Eine ebenerdige Querung des Militärrings entsprechend der Alternativen 2, 3 und 1.4, die offenkundig mit einer weiteren diagonalen Querung der stadtauswärts gerichteten Fahrspuren der Bonner Str. einhergeht, schließen wir wegen der erheblichen Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs aus.
Die Diskussion um Streckenvarianten kam im Frühjahr 2022 allerdings zum Erliegen, als seitens der Wasserschutzbehörden zunächst noch ein Gutachten zum Grundwasserschutz eingefordert wurde. Dieses sollte Auswirkungen unterschiedlicher Trassenvarianten auf die Trinkwasserförderung untersuchen.
Seit Oktober 2022 liegt dieses Gutachten nun vor, in dem von einer Unterquerung des Kreisverkehrs abgeraten wird. Aus Sicht des Bürgervereins ein sehr unbefriedigendes Zwischenergebnis, denn die verbleibenden Alternativen haben erhebliche Nachteile zur Folge.
Die Stadtbahn soll nämlich entweder über ein Brückenbauwerk über den Verteilerkreis hinweg ins Wasserwerkswäldchen und dort über die Autobahn A4 weiter nach Rondorf-Hochkirchen geführt werden, wodurch insbesondere eine erhebliche Verschandelung durch das mit Oberleitungen bis zu 12 m hohe Brückenbauwerk auftreten würde. Es wäre aber auch mit zusätzlicher Lärmbelästigung von der Hochbahntrasse auszugehen und der Raum unterhalb des mächtigen Brückenbauwerks dürfte eine leblose Schneise im Wasserwerkswäldchen hinterlassen und Angsträume schaffen.
Alternativ soll die Stadtbahn die Bonner Straße diagonal vor dem Kreisverkehr kreuzen um zunächst nach Westen entlang des Militärrings geführt zu werden, bevor sie nach einigen hundert Metern über den Militärring hinweg Richtung Rondorf mitten durch den Grüngürtel abbiegt. In diesem Fall dürften durch die ebenerdigen Straßenquerungen erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen zu erwarten sein, zahlreiche Bäume entlang des Militärrings müssten weichen und die Bahn würde den Grüngürtel weit sichtbar durchtrennen.
Es wird also noch einiges zu diskutieren sein, bevor es zu einer endgültigen Festlegung der Trassenführung kommen kann. Und auch die Ergebnisse des Gutachtens werden nochmals auf den Prüfstand gestellt werden müssen.