In dieser Woche wird der neue Eigentümer des Bayenthaler Wohnparks der Stadt Köln eine Planung zur weiteren Bebauung des Wohnparks vorlegen. Es soll die Baugenehmigung herbeigeführt werden.
Dem Bürgerverein liegen zZt noch keine konkrete Planung vor, aber es sind doch Details bekannt geworden.
Die Gebäude der Berndorfstrasse und des Klerchwegs sollen in den Bereich der großen Wiesen hinter der Wohnbebauung verlängert werden. Gleichzeitig ist auch eine Aufstockung der gleichen Gebäude um min. 2 Stockwercke geplant. Das ist aber noch nicht genug. Der kleine Parkplatz vor Krohstrasse 2 soll mit einem weiteren Hochhaus bebaut werden. Aber das Highlight ist die Planung für den Park. Den wird es nicht mehr geben, wenn denn dort die Hochhäuser gebaut sind, die der Eigentümer plant. Und was ist mit dem erforderlichen Parkraum für all die neuen Wohnungen?
Der Bürgerverein hat in diesem Zusammenhang eine Stellungnahme erarbeitet, die nun mit der Politik besprochen werden soll. Termin liegen bereits vor. Wir werden uns auch andere politische Gremien wenden.
Die Stellungnahme zu dieser Planung ist hier eingefügt zur Kenntnis. Bitte durchlesen und wenn möglich sich ebenfalls an die Politik wenden. Das kann jeder Bürger. Der Wohnpark kann doch nicht so verschandelt werden.

Stellungnahme des Bürgervereins Köln Bayenthal-Marienburg e.V. zur geplanten Innenbebauung des Wohnparks Bayenthal
Der zentrale Park in Bayenthal
Zum Wohnpark Bayenthal gehört seit der Erbauung ein Park. Anfang der 70er Jahre mit der Bebauung des Wohnparks angelegt, ist er heute eine stattliche Parkfläche geworden.
Nicht nur die Bewohner der Wohnbebauung sind glücklich über diese grüne Oase. Der große Baumbestand und die dichten Hecken und Sträuchern bietet den verschiedensten Vogelarten ein Zuhause und einen Brutplatz. Nicht nur Blau- und Kohlmeisen, Amseln, Elstern, Krähen, Zaunkönige und auch Buntspechte sind hier ansässig. Duzende Eichhörnchen und Igel gehören zum Park und sind für Kinder ein besonderes Ereignis. Aber was wäre der Park ohne den großen Teich in der Mitte der Anlage mit seiner Fontäne, den Seerosen und den Skulpturen. Hier sind die Wassertiere beheimatet. Karpfen, die schon mehr als 20 Jahre alt sind. Enten und Teichhühner, Schildkröten und ein Reiher, der sein Mittagfressen hier abholt. Eine Besonderheit sind die zwei Mammutbäume, die am Teich wachsen. Die Bänke um den Teich sind immer belegt mit Familien und Kinder, mit Büroangestellten, die Mittag machen, und mit Bewohnern, die sich hier treffen auf ein Schwätzchen. Hundebesitzer schätzen den Park, mit der großen Wiese hinter dem Einkaufcenter, da die Hundewiese in der Nähe des Mathias Kirchplatz keine Hundewiese mehr ist, sondern als Ersatzfläche für eine Erweiterung der Grundschule umgewidmet wurde.
Wir brauchen mehr Grün in der Stadt.
Der Park ist ein Kleinod von unschätzbarem Wert in einer Großstadt. Zumal Bayenthal mit unter 4% öffentlicher Erholungsfläche (Durchschnitt Köln über 11%!) sehr knapp an öffentlicher Grünfläche ist.
In all den 50 Jahren wurde der Park gepflegt und von den Mietern der Wohnanlage über die den Nebenkosten bezahlt. Leider ist der Kindergarten in der Mitte des Parks, der ebenfalls seit Bestehen der Wohnanlage betrieben wurde, verfallen, da die Stadt Köln ihn nicht mehr angemietet hat. Völlig unverständlich, da im Laufe der Jahre viele junge Familien in den Wohnpark gezogen sind, als auch in den Neubau des Tacitus Carree, und händeringend nach Kita Plätzen suchen. Hier steht einer ohne Nutzung obwohl das Grundbuch diese Fläche für „öffentliche Zwecke“ ausweist. In diesem Zusammenhang ist ein auch großer Spielplatz in der Nähe, der nicht nur von den Kindern der Bewohner genutzt wird, er ist ein beliebter Treffpunkt für die Mütter und Väter aus Bayenthal.
Dieses Biotop ist gefährdet. Der neue Eigentümer plant diesen Park zu bebauen. Und zwar in Art und Weise der umgebenden Bebauung aus Hochhäusern.
Für Klimaforscher ist es eindeutig klar, dass jedwede Verdichtung und Boden-versiegelung zu weiteren Dürremonaten führen. Gerade Köln ist eine Region, die besonders betroffen ist. Es wurde in den Jahren 2001 – 2022 besonders wenig Niederschlag gemessen. (DWD/Correctiv). Der Wohnpark ist eine preisgekrönte Musterbebauung eines renommierten Architekturbüros und ist für eine heute anzustrebende Art der Bebauung, ökologisch und klimapolitisch optimal. Eine weitere Verdichtung in Bayenthal wird diese Funktion erheblich beeinträchtigen. Eine lockere Bebauung stellt eine Winddurchlässigkeit  her und somit wird ein Hitzeschutz gewährleistet.
Die jahrelangen Bemühungen des Bürgervereins um Verkehrsberuhigung und Wahrung des Wohncharakters von Bayenthal und Marienburg werden mit der intensiven Bebauung der Grünflächen des Wohnparks zunichte gemacht. Die Verkehrsströme müssen durch Marienburg und Bayenthal geführt werden, da es keine andere Möglichkeit gibt auf die Hauptverkehrsadern zu gelangen. Die Immissionswerte werden steigen.
Aber wie sieht denn die rechtliche Seite aus?
Es gibt generelle Vorgaben und Orientierungswerte für die bauliche Nutzung. Für reine Wohngebiete gilt eine Geschoßflächenzahl von 1,2 als das Maß der baulichen Nutzung relativ zur Grundfläche. Berücksichtigt man das, dann sind die Freiflächen des Parks derzeit die Kompensation der Hochausbebauung, die sonst unzulässig wäre. Zulässig wäre sie nur dann, wenn man ein bestehendes Hochhaus abreißt.
Der Wohnpark bestand aus mehreren Flurstücken mit unterschiedlichen Qualitäten. Das Herzstück ist das Flurstück 1748, in der Mitte gelegen und dieses war mit einer Baulast für „öffentliche Zwecke“ ausgewiesen. Es gibt z.Zt. keinen Bebauungsplan für Bayenthal, somit wäre eine Bebauung nur mit §35 Baugesetzbuch möglich. Eine Bebauung als sogenannte Außenbereichsinsel scheidet im Innenbereich aber aus. Aus dem Flurplan lässt sich ablesen, dass eine solche abgrenzbare Insel schon von der Räumlichkeit her nicht existiert, darüber hinaus wird der Wohnpark in der Verkehrsanschauung als Einheit gesehen, und nach Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ist die Verkehrsanschauung maßgebend. Eine Bebauung könnte demzufolge nur nach §34 Baugesetzbuch erfolgen. Die vorhandene Bebauung nutzt die zulässige Bebauungsdichte (GFZ 1,2) aber bereits aus.
Der Bürgerverein spricht sich gegen eine verdichtende Bebauung an dieser Stelle aus. Wir fordern aber mindestens ein Bebauungsplan-Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung.
Der Bürgerverein Köln Bayenthal-Marienburg fordert einen Bebauungsplan, um hier Klärung zu schaffen.
Der Charakter des preisgekrönten Wohnparks würde sich durch die geplante Innenbebauung nachhaltig negativ verändern. Das lässt die Frage zu, ob die Mieter, (die jahrzehntelang diesen Park über ihre Nebenkosten finanziert haben) und die Öffentlichkeit nicht ein Beteiligungsrecht im Zuge eines Bebauungsplan-Verfahrens haben sollten.

Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg fordert ein Mitspracherecht der Öffentlichkeit im Zuge eines Bebauungsplanverfahrens.