Die Gürtelbahn führt derzeit von der Haltestelle Sülzgürtel im Südwesten Kölns entlang des Gürtels, mit Rheinquerung über die Mülheimer Brücke bis zum Bahnhof Mülheim im Nordosten Kölns (und weiter bis Holweide). Der Ringschluss dieser Linie 13 (also die Überbrückung des fehlenden Teilstücks im Süden und Südostens Kölns mit einer zweiten Rheinquerung) wird bereits seit vielen Jahren in Köln diskutiert. Die Verwaltung hat Anfang September 2023 die Ergebnisse der von Schüßler-Plan erstellten Machbarkeitsstudie in einem Fachgespräch vorgestellt.
Die einzig als finanzierbar bewertete Variante führt oberirdisch von der Haltestelle Sülzgürtel über den Klettenberg-, Zollstock- und Bayenthalgürtel bis zur Bismarcksäule am Bayenthaler Rheinufer. Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg spricht sich ganz klar gegen die Umsetzung dieser Variante aus und zwar aus den folgenden Gründen:
Die Option für den Ringschluss wird nach den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie von Schüßler-Plan vergeben, wenn die durchgehend oberirdische Streckenführung zwischen Sülzgürtel und Bismarcksäule umgesetzt würde. Da in der Machbarkeitsstudie eine Brückenlösung ausgeschlossen wird, kann eine Rheinquerung und der Ringschluss bis Mülheim nur mit einer Unterfahrung des Rheins auf Höhe Bismarcksäule erreicht werden. Eine Unterfahrung setzt jedoch eine Absenkung der Trasse in einen Tunnel unter dem Bayenthalgürtel ab der Bonner Straße voraus.
Eine oberirdische Streckenführung zwischen Bonner Straße und Bismarcksäule zerschneidet die gewachsenen Beziehungen zwischen Marienburg und Bayenthal, zerstört die städtebauliche Wirkung der in Teilen denkmalgeschützten Bauten am Bayenthalgürtel und bedroht Teile des Baumbestandes des Naturdenkmals Bayenthalgürtel.
Das geringe zu erwartende Fahrgastaufkommen im Bereich Bayenthal und Marienburg entlang des Bayenthalgürtel rechtfertigt nach unserer Überzeugung jedenfalls den Weiterbau der Gürtelbahn bis zum Rheinufer nicht.
Umsteigemöglichkeiten vom Bus 130 und 134 in die Gürtelbahn können bequem auch an der Kreuzug Bonner Straße/ Bayenthalgürtel geschaffen werden. Ein Umstieg von der Rheinuferbahn in die Gürtelbahn an der Bismarksäule wäre nach der Bewertung von Schüßler-Plan unattraktiv, weil Umsteigende die Rheinuferstraße überqueren müssen und dann die Straße An der Alteburger Mühle. Für den Umstieg wäre ein Fußweg von 200m durch den Park an der Bismarksäule zurückzulegen.
Wir halten es daher für angebracht, die Fortführung der Gürtelbahn bis auf weiteres nur bis zur westlichen Seite der Kreuzung des Raderberggürtel mit der Bonner Straße (Höhe Autohaus Fleischhauer) zu beplanen. Die Verlängerung bis zum Rhein sollte einer späteren Bauphase vorbehalten bleiben, damit die Option der Rheinquerung und des Ringschlusses bis Mülheim nicht leichtfertig vergeben wird.
Alternativ sollte auch geprüft werden, ob die Gürtelbahn in Richtung Norden auf die Trasse der Nord-Süd-Stadtbahn einbiegen kann, um eine weitere Umsteigemöglichkeit (z.B. zur Linie 16 oder 17 oder zur geplanten rheinquerenden S-Bahn) an der Haltestelle Bonner Wall bzw. Chlodwigplatz zu schaffen.
Die Anwohnerinitiative „NEIN zur Verlägerung der Gürtelbahn Linie 13 auf dem Bayenthalgürtel“ unterstützen wir.