Fahrradstraße Goethestraße – ja, aber nicht so

Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg hat seit Jahren die Umwandlung der Goethestraße in eine Fahrradstraße unterstützt und gefordert. Die Entscheidung der Bezirksvertretung – auf Initiative der SPD-Fraktion – diese Umwandlung voranzutreiben, haben wir begrüßt.

Die Goethestraße in Marienburg ist zusammen mit der Schillerstraße in Bayenthal die ideale Radverkehrsverbindung durch die Mitte unserer Veedel und als Schulweg für die etwa 1.500 Schülerinnen und Schüler des Irmgardis-Gymnasiums und der Grundschulen in der Cäsarstraße von großer Bedeutung. Gleiches gilt aber auch für Rad-Pendler aus den Stadtteilen südlich des Militärrings. Mit der Einrichtung einer sicheren Fahrradverbindung durch Marienburg und Bayenthal können wir diesen Stadtteilen im Kölner Süden auch etwas zurückgeben. Die dortigen Vertreter haben unseren – inzwischen dauerhaften -Verkehrsversuch zur Eindämmung des PKW-Durchgangsverkehrs durch Marienburg und Bayenthal über Jahre hinweg positiv mitgetragen.

Doch die von der Verwaltung nun begonnene Umsetzung nach den neuen – der Öffentlichkeit und uns bis dato völlig unbekannten – Kölner Gestaltungsrichtlinien für Fahrradstraßen (bisher erst einmalig in der Albert-Schütte-Allee angewendet, einer Straße mit völlig anderer Struktur und Ausrichtung als die Goethestraße) hat uns negativ überrascht, und zwar sowohl in inhaltlicher Hinsicht wie auch vom Verfahren her.
Es kann doch wohl nicht sein, dass die Verwaltung Jahre benötigt, um die Umsetzung der politisch beschlossenen Fahrradstraße zu beginnen (die erste Beratung dazu hat in der BV 2 im Juli 2019 stattgefunden) und dann mit nur einem (!) Arbeitstag Vorlauf eine knappe Anwohnerinformation veröffentlicht. So vor vollendete Tatsachen gestellt ist die Verärgerung der Anwohner vorprogrammiert. Die Diskussionen zur Umgestaltung der Vorgebirgsstraße (Einrichtung eines Radschutzstreifens) z.B. waren von intensiver Anwohnerkommunikation mit Anwohnertreffen begleitet. Warum ist das nicht auch in Marienburg so geschehen? Der Bürgerverein Bayenthal-Marienburg fordert, dass dieses Anwohnertreffen in Marienburg unverzüglich nachgeholt wird.

Aber auch die inhaltliche Umsetzung der Fahrradstraße muss angepasst werden. Über die Ästhetik der Fahrbahnmarkierungen und der zusätzlich notwendigen Schilder kann man sicherlich unterschiedlicher Auffassung sein. Für uns steht im Vordergrund, dass eine rechtssichere Anordnung der Fahrradstraße mit einem Minimum an Beschilderung und Markierungen gewährleistet wird. Entschieden wenden wir uns dagegen, dass durch die Einrichtung der Fahrradstraße offenbar – soweit das nach dem bisherigen Fortschritt der Markierungsarbeiten zu beurteilen ist – etwa 50% der Parkplätze in der Goethestraße wegfallen werden. Dieses ist für die Anwohner unzumutbar. 

Wir fordern daher die Unterbrechung der Arbeiten, um die mit der Fahrradstraße einhergehenden Konsequenzen bewertbar zu machen.